Die neue Kirche in Lenzing wurde nach Plänen von Georg Aigner erbaut und 1973 von Erzbischof Karl Berg eingeweiht.
Die Relieftafeln von Klaus Moroder (Auferstehung, Christus und die Emmausjünger, Taufe Jesu) und die Kreuzwegstationen von Leo Gans sind es besonders wert, genauer betrachtet zu werden. Die bunten Glasfenster im Eingangsbereich nach Entwürfen von Hugo Wulz haben stark meditativen Charakter.
Bilder: Alois Eder
Die erste Lenzinger Kirche zählt zu den ältesten christlichen Kultstätten des Pinzgaues. Darauf verweist auch der Kirchenpatron Laurentius: Nach dem Sieg über die Magyaren auf dem Lechfeld am Laurentiustag 955 wurden in der Folge viele neue Kirchen diesem Heiligen geweiht. Die Ursprünge könnten aber sogar noch früher liegen, denn bei archäologischen Grabungen wurden Reste eines hölzernen Kirchengebäudes aus dem 9. Jhdt. gefunden.
Der hl. Benno gilt vermutlich seit dem 17. Jhdt. als zweiter Kirchenpatron.
Der heutige Bau stammt vorwiegend aus der Gotik. Die Vorhalle mit dem aufgesetzten Turm (ursprünglich Satteldach, seit Mitte des 20. Jhdts. Zwiebelhelm) dürfte aus dem 17. Jhdt. stammen. Schriftliche Hinweise fehlen. Die Sakristei wurde 1684 an der Ostseite angefügt. Die Flachdecke wurde nach teilweisem Einsturz des gotischen Gewölbes 1752 eingezogen.
An die Gotik erinnern noch Reste eines Jüngsten Gerichtes an der inneren Westwand.
Die Gestaltung des Kirchenraumes stammt aus dem 17. Jahrhundert: Der Hochaltar aus dem Jahr 1667 stammt von dem Kitzbüheler Brüderpaar Benedikt und Wilhelm Faistenberger. Die Figuren stellen die beiden Kirchenpatrone dar, das Altarblatt zeigt die Hl. Familie bei der Rast während der Flucht nach Ägypten.
Die Benno-Statuette an der Nordseite dürfte um 1600 entstanden sein. Das Epitaph (fälschlich: kleiner Seitenaltar!) dürfte um etwa 1600 zu Ehren eines Wohltäters errichtet worden sein und wurde um 1800 überarbeitet.
Erwähnenswert sind noch die in Secco-Technik gemalten, fragmentarischen Wandbilder der Madonna mit dem Jesuskind, umgeben von 15 Rosenkranz-Medaillons (Nordwand), und der Marienkrönung mit den Heiligen Sebastian und Rochus.
Von besonderem Interesse ist das Wandbild „Jüngstes Gericht“ an der inneren Westwand aus der Zeit um 1752 (Umkreis Christoph Anton Mayr): es wird von duftigen Rokoko-Ornamenten eingerahmt, folgt in der Darstellungsweise (z. B. Maul eines Ungeheuers als Höllenrachen) aber mittelalterlichen Vorbildern.
Nach dem 2. Weltkrieg begann in Lenzing eine rege Bautätigkeit, sodass die Gläubigen in der kleinen Kirche kaum Platz fanden. Sie sollte einem neuen Pfarrzentrum weichen. Zum Glück wurde der Abriss des altehrwürdigen Gotteshauses in letzter Sekunde verhindert.